Was bisher realisiert wurde

2000 – Das erste Jahr

Als nach der Vereinsgründung und der Aufnahme in das Verzeichnis der gemeinnützigen Organisationen des Amtsgerichts langsam auch die Mittel aus richterlich auferlegten Geldbußen flossen, konnte zunächst die Unterstützung der bereits laufenden Maßnahmen der JAA wie der Kauf von Werkzeugen und Materialien für den Mal- und Kunstunterricht, Organisation und Beschaffung von Geräten und Zubehör für Sportveranstaltungen unterstützt werden. Auch eigene Initiativen wie die Einrichtung eines Erste-Hilfe-Kurses und die Verpflegung der Besucher beim „Tag der offenen Tür“ konnten beginnen.

2001 – Sport im Mittelpunkt

Im Jahr 2001 wurde der Fußballplatz auf dem Gelände der Jugendarrestanstalt aus Vereinsmitteln neu angelegt. Aus diesem Anlass fand ein „Einweihungsturnier“ zwischen Jugendrichtern, Jugendstaatsanwälten, Rechtsanwälten und Arrestanten der JAA statt, das der Verein mit Trikots, Bällen und einem Pokal sowie Getränken unterstützt hat.
Ein zweiter Schwerpunkt bestand in der Neuausstattung des Fitnessraums der JAA. Der Verein beschaffte Geräte mit dem Schwerpunkt Ausdauertraining und verpflichtete sich, für eine regelmäßige Wartung der Geräte zu sorgen. Eine kleine Musikanlage und eine Spiegelwand ergänzen das Angebot, das jetzt hohe Akzeptanz beim laufenden Sportunterricht genießt. Daneben wurden die klassischen Unterstützungsmittel für den Bastel-, Werk- und Kunstunterricht eingesetzt. Im Medienbereich finanzierte der Verein ein Videogerät und Fernsehgeräte für die Stationen I und II. Die GEMA-Gebühren werden seitdem jedes Jahr ebenfalls vom Förderverein übernommen.

2002 – „Tag der offenen Tür“ und soziales Training

Für den alle zwei Jahre stattfindenden „Tag der offenen Tür“ wurden wieder die Verpflegung der Besucher mit Speisen und Getränken (Kaffee, Kuchen, Selters, Grillgut) sowie ein musikalisches Rahmenprogramm übernommen. Der Verein präsentierte sich an einem eigenen Stand mit Fotostellwand, Informationsmaterial und einer CD. Zu diesem Anlass konnten auch Geld- und Sachspenden von Firmen, die der JAA seit Jahren verbunden sind, eingeworben werden. Die Medienarbeit wurde mit der Anschaffung von zwei Fernsehern und Ersatzbeschaffung von Zubehör für die Computer zum Unterricht unterstützt. Erstmals fand auf Initiative des Geschäftsführers der JAA ein sozialer Trainingskurs statt, der die Bearbeitung von Provokation und Aggression im Rahmen von Rollen-spielen und praktischen Übungen zum Thema hatte. Hier förderte der Verein die Honorar mittel des zusätzlichen Trainers und das Material für den fünftägigen Kurs, der dreimal im Jahr angeboten wurde. Bei einer differenzierten Evaluation und Befragung der Arrestanten ergab sich eine hohe Akzeptanz des Kurses von 70%, welche die Maßnahme als sehr nützlich für ihren weiteren Lebensweg bewerteten.

Im Sportbereich wurden weitere Folgekosten für den Fitnessraum, der Bau einer Torwand auf dem Außengelände der JAA und weitere Sportartikel für den Freizeitbereich sowie die Verpflegung der Teilnehmer des Fußballturniers finanziell unterstützt. Auch Aktivitäten außerhalb der JAA sowie bei Arbeiten von Arrestanten beim Verein „Teltower Platte“ werden mit der Finanzierung von Tickets bzw. von Getränken vom Förderverein unterstützt.
Fußball hat schon eine lange Tradition in der Jugendarrestanstalt Berlin: Fritz Walter besuchte bereits im Jahr 1983 im Auftrag der Deutschen Sporthilfe die JAA am damaligen Standort Alt-Moabit und überreichte Sportgeräte und Fußbälle.

2003 – Beschäftigungstherapeutische Werkstatt und EDV

Förderschwerpunkt des Fördervereins in diesem Jahr war die Einrichtung der „Beschäftigungstherapeutischen Werkstatt“ (BTW), die nach Vorlage eines überzeugenden Konzeptes eine systematische Verknüpfung und Intensivierung von Beschäftigungsmaßnahmen der Arrestanten wie Holz-, Glas- und Malarbeiten, Gruppenunterricht (EDV-Maßnahmen), strukturierte Sport- und kulturelle Angebote bei einer Betreuung und Anleitung durch Vollzugsbedienstete vorsieht und sich als geschlossenes Aktivprogramm während des Arrestvollzugs darstellt. Zu diesem Zweck hat der Förderverein eine kräftige Anschubfinanzierung für Werkzeuge, Maschinen, Spanabsauganlage und Material ermöglicht, um die dauerhafte Verankerung dieses Maßnahmenpakets in der JAA zu unterstützen.

Der soziale Trainingskurs hat dreimal stattgefunden, wobei wieder das Honorar des Dozenten und Arbeitsmaterialien vom Förderverein finanziert wurden. Auch die Sportaktivitäten nahmen wieder großen Raum ein: Vier Tischtennisplatten, eine besonders strapazierfähige für den Außenbereich und das Fußballturnier am 1. Juni, ein Volleyball-Turnier am 27. August sowie das Sportfest der JSA am 4. Juni wurden mit Getränken, Pokal und Mannschaftskleidung vom Förderverein finanziell unterstützt. Bei der Medienarbeit wurde eine völlige Neuausstattung des Computerraums mit Rechnern, Tastaturen und Software vorgenommen. Die acht Rechner wurden untereinander vernetzt damit der Dozent beim Unterricht (insbesondere Hardware-Grundlagen, Lebenslauf, Bewerbungen) jederzeit korrigierend auf die Rechner der Arrestanden zugreifen kann. Weiterhin wurde eine Videokamera beschafft, die regelmäßig für soziale Trainingsmaßnahmen eingesetzt wird. Weitere Beschäftigungsaktivitäten der JAA wie Teichbau, Malgruppe, Radtouren, Backgruppe und die Verpflegung bei Arbeitseinsätzen wurden finanziell vom Förderverein unterstützt ebenso wie die Anschaffung eines PKW-Anhängers zum Transport von Möbeln aus Spenden, Arbeitsmaterial und Baustoffen.

2004 – Gedenken an den Gründer des Fördervereins

Schwerpunkte der Tätigkeit des Vereins waren die Erweiterung der BTW, die Präsentation zum „Tag der offenen Tür“ und die Aktivitäten zum Gedenken an unser verstorbenes Gründungsmitglied und ehemaligen Vollzugsleiter Hans Dasch.

Gedenken an Hans Dasch

Am 20. April 2004 fand für den ehemaligen Vollzugsleiter und Gründungsmitglied des Vereins eine Gedenkveranstaltung statt, an der neben den Angehörigen Herr Staatssekretär Flügge und weitere leitende Mitarbeiter der Senatsverwaltung für Justiz, Mitglieder unseres Vereins, Mitarbeiter der Jugendarrestanstalt und des „Vereins der leitenden Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen im Justizvollzug“ teilnahmen.

In gemeinsamer Trauer wurde ein Walnussbaum zum Gedenken an Hans Dasch gepflanzt, zu dem der Förderverein ebenfalls einen Beitrag geleistet hat.
Die enge Verbundenheit von Herrn Dasch mit dem jährlich stattfindenden Fußballturnier war Anlass, diese Veranstaltung als „Hans-Dasch-Gedenkturnier“ weiter zu führen, um den beliebten Anstaltleiter in guter Erinnerung zu halten. Auch im Jahr 2004 wurde wieder ein Turnier veranstaltet und der Verein finanzierte die Verpflegung, den Pokal und die Mannschaftstrikots.

Beschäftigungstherapeutische Werkstatt (BTW)

Für die BTW wurden zum weiteren Ausbau Maschinen, Werkzeuge und Werk-/Bastelmaterial beschafft. Da auch der laufende Betrieb durch ausgewählte Vollzugsbedienstete dauerhaft sicher gestellt werden konnte, wird diese Investition, die auf einem durchdachten Maßnahmekonzept beruht, als ein „Aushängeschild“ der sinnvollen Beschäftigungsaktivitäten der JAA langfristig Bestand haben. Zur weiteren Förderung von sportlichen Aktivitäten gehörten die Wartung des Fußballplatzes, die Anschaffung von Sportgeräten und Spielen für die Freizeitphasen des Arrests. Daneben erhielten die Mal- und Kochgruppe, Außenarbeiten bei der „Teltower Platte die jeweils erforderliche finanzielle Unterfütterung vom Verein. Erstmals hat der Förderverein im Jahr 2004 in der Zeit des noch nicht verabschiedeten Haushaltsplans die Zwischenfinanzierung einer Honorarkraft für die Malgruppe übernommen, was der finanziellen Ausnahmesituation geschuldet war. Weiterhin wurde wieder ein sozialer Trainingskurs „Anti-Gewalttraining“ mit Integration eines Erste-Hilfe-Kurses durch Übernahme der Honorar- und Materialkosten unterstützt. Da dieser Trainer künftig nicht mehr zur Verfügung steht, ist eine Neukonzeption der Maßnahme geplant, die sich als „Soziales Kompetenztraining“ und verpflichtende Gruppenveranstaltung für alle Neuzugänge mit den Themen: „Gewalt und Problembewältigung im Alltag“, „Drogen- und Suchtprävention“, „Ethik“ und „Vor- und Nachbereitung von Gerichtsverhandlungen“ darstellt. Es ist geplant, eine kraftvolle Anschubfinanzierung für diese sinnvolle Aktivität aus Vereinsmitteln zur Verfügung zu stellen. Wie gewohnt, hat der Verein für den „Tag der offenen Tür“ wieder die Verpflegung der ca. 200 Besucher sicher gestellt und es entstand nach der Begrüßung durch Frau Senatorin Schubert und unter reger Beteiligung von Presse und Fernsehen eine geglückte Veranstaltung, an der neben dem Fachpublikum auch aus der Nachbarschaft viele Besucher teilnahmen. Der Verein war wieder mit einem eigenen Stand vertreten, der Schwerpunkt lag in diesem Jahr bei der Mitgliederwerbung, die mit drei Neueintritten zu diesem Anlass erfolgreich gestaltet werden konnte.

2005 – DVJJ-Tagung und der Umbau von Haus II

Vom 24.-28. April 2005 fand die 14. Tagung der Deutschen Vereinigung für Jugendrichter und Jugendgerichtshilfen e.V. (DVJJ) in Berlin statt, an der viele Vereinsmitglieder teilnahmen, Arbeitsgruppen leiteten bzw. Referate hielten

 

Dabei standen die Darstellung und Anwendung der Belohnungs- und Bestrafungssysteme in der JAA, der Warnschussarrest sowie Ziele und Aufbau eines Fördervereins in Zeiten leerer Kassen der Länderhaushalte im Mittelpunkt. Die JAA konnte besichtigt werden und den hohen Standard ihrer Arbeit präsentieren, was bei den Teilnehmern der Tagung auf große Akzeptanz stieß. Der Verein hat für die elf Teilnehmer der Jugendarrestanstalt einen Zuschuss zu den Tagungskosten übernommen. Die umfangreichen und langwierigen Umbauarbeiten im Haus II der Jugendarrestanstalt, die den Einbau von Waschbecken und Toiletten in den Arresträumen und die Renovierung des gesamten Gebäudes umfassten, wurden von Vereinsmitgliedern dazu genutzt, auch in den Aufenthaltsräumen der Arrestanten strapazierbare, fest installierte Sitzelemente und Fernsehkonsolen einzubauen, wofür der Förderverein das Material finanzierte

Auch extrem robuste Tischtennisplatten mit einem selbst entwickelten stabilen Unterbau sorgen nun für eine langfristige und belastbare Nutzung der Arrestanten. Der gesamte Innenbereich des Hauses wurde von Arrestanten unter Anleitung von Mitarbeitern der JAA erfolgreich renoviert. Auch die BTW hat in diesem Jahr wieder eine kräftige Finanzspritze vom Verein erhalten, die für unterschiedlichste Werkmaterialien wie Glas, Holz, Farben und Werkzeuge sowie die Ausstattung der Aufenthaltsräume genutzt wurde. Im kommenden Jahr ist ein Erweiterungsbau der BTW geplant, der ggf. zu einem Ausbau der Förderung führen wird.

Am 29.05.2005 fand in der JAA zum zweiten Mal das “Hans-Dasch-Gedenkturnier“ statt. Bei herrlichem Wetter und warmen Temperaturen trafen sich sieben Mannschaften, um vor begeisterten Zuschauern den begehrten Wanderpokal zu erringen. Nach stark umkämpfter Vorrunde und spektakulären Semi-Finals errang in einem packenden Endspiel, das mit Neunmeter¬schießen entschieden wer-den musste, zum zweiten Mal die nervenstarke Mannschaft aus Bediensteten der JAA den Siegerpokal. Wieder beteiligten sich Anwälte, Jugendrichter, Bewährungshelfer, die JAA Königs Wusterhausen und die Arrestanten der JAA Berlin am Turnier. Den geselligen Ausklang des Turniers am Grill unterstützte der Förderverein mit Bratwurst und Getränken. So blieb noch Zeit für Gespräche am Rande, die auch die eine oder andere Idee für Aktivitäten des Vereins zutage förderte.

Modulares Kompetenz-Training (MKT)

Im November hat eine neue sozialpädagogische Maßnahme an der Jugendarrestanstalt begonnen, die als „Modulares Kompetenztraining“ den Arrestanten die Bearbeitung sozialer Problembereiche ermöglichen soll, wobei für eine definierte Gruppe (mindestens eine Woche Arrest, deutschsprachig) die Teilnahme verpflichtend ist. Einzelmodule wie Täter-Opfer-Ausgleich, Umgang mit Aggressionen und Gewalt, Beratung zu Ausbildung und Wohnen, Verkehrserziehung, Aids-Prävention, Erste-Hilfe- und PC-Kurse werden von externen Lehrkräften und Bediensteten der JAA angeboten. Dabei sind schon bisher bestehende Einzelmaßnahmen zu einem integrierten Maßnahmenkonzept verbunden und in den Alltagsablauf der Anstalt integriert worden. Eine wissenschaftliche Evaluierung des MKT wird ab 2006 stattfinden. Der Förderverein hat einige Sachkosten für Unterrichtsmaterialien finanziert, die ursprünglich eingeplanten Mittel für eine externe Honorarkraft wurden nicht abgerufen, weil die Kosten doch noch von der Senatsverwaltung für Justiz übernommen wurden.

Erstmals konnte der Förderverein nach längerer Vorbereitungszeit in diesem Jahr einen gut gestalteten Internetauftritt präsentieren, der laufend aktualisiert wird und Beiträge zur Geschichte und zu Leistungen des Fördervereins enthält. Bei Aufbau und der Pflege der Internetseite hat unser Vereinsmitglied und Administrator Herr Stickel wertvolle Arbeit geleistet. Ein Blick in die Seite lohnt sich auch für Außenstehende, die den Verein noch nicht kennen. Für die spontan durchgeführten Beschäftigungsangebote der JAA wie Kochgruppen, Arbeitseinsätze auf der „Teltower Platte“, und Ausflüge (Fahr- und Eintrittskarten, Getränke) sind wie in den Jahren zuvor die Kosten vom Förderverein übernommen worden. Eine weitere im Jahr 2005 gestartete Aktivität der JAA ist die Beschaffung eines Gewächshauses, wobei in einer Arbeitsgruppe die Zucht von Blumen, Gemüse, Kräutern und anderen Kleinpflanzen geplant und die Auspflanzung auf ein Frühbeet mit Arrestanten umgesetzt wird und begleitend Grundkenntnisse von Pflanzenkunde und –pflege vermittelt werden. Die Arrestanten haben dieses Angebot positiv aufgenommen und der Förderverein beteiligte sich mit dem Kauf der Pflanzen, Saatgut und Gartengeräten. Im Jahr 2005 war eine Konsolidierung der Mitgliederzahlen zu verzeichnen; ein Mitglied konnte geworben werden und es erfolgten keine Austritte. Der Verein umfasst derzeit 32 Mitglieder. Unser Gründungsmitglied Joachim Röstel ist im Frühjahr verstorben, was uns mit großer Trauer erfüllt.

2006 – Umbau und Renovierung der JAA

Im Jahr 2006 standen umfangreiche Umbauarbeiten im Mittelpunkt der Aktivitäten, die sich um die Sanierungs- und Renovierungsarbeiten des Hauses I und Arbeiten auf dem Außengelände bezogen. Die Unterstützung des Fördervereins richtete sich deshalb auf die dadurch erforderlichen Begleitarbeiten und teilweise Neuanlage der in Mitleidenschaft gezogenen Sportanlagen wie des Fußball- und Beach-Volleyball-Platzes.

Die größte Förderaktion des Vereins bezog sich im Jahr 2006 auf die Neuanlage des Fußball- und Basketballplatzes, der mit neuem „maulwurfsicheren“ Unterbau, Fertigrasen und viel Engagement der Vereinsmitglieder Stickel, Zschocke und Mertens sowie Mitarbeitern der JAA im Mai und Juni fertig gestellt wurde. Hier hat der Verein den Hauptteil seiner Mittel in diesem Jahr eingesetzt, wobei die Eigenleistungen zu einer erheblichen Kostenreduktion beitrugen. Diese zentrale Sportstätte der JAA war aus unserer Sicht den Einsatz wert, weil – nicht nur im Jahr der Fußballweltmeisterschaft – Fußballspielen zu den beliebtesten Sportaktivitäten der jugendlichen Arrestanten gehört. Wegen der notwendigen Anwachsphase für den neu angelegten Fertigrasen des Fußballplatzes fand das traditionelle „Hans-Dasch-Gedenkturnier“ erst im August statt. Wieder beteiligten sich Anwälte, Jugendrichter, Bewährungshelfer, Bedienstete der JAA und natürlich Arrestanten am Turnier. Den geselligen Ausklang des edlen Wettstreits am Grill „unterfütterte“ der Förderverein mit Bratwurst und Getränken. So klang der Tag harmonisch aus.

Ein zweiter Schwerpunkt des Fördervereins bestand in diesem Jahr in der Neuausstattung der JAA mit zeitgemäßer Hardware für die neu konzeptionierte Gruppenarbeit zum effektiven Arbeiten am PC (z.B. Bewerbungstraining). Die Kurse wurden ebenfalls trotz der Einschränkungen während der Bauarbeiten angeboten und sind nach den entsprechenden Umbauarbeiten jetzt für eine erweiterte Gruppengröße von bis zu 9 Arrestanten nutzbar; sie erfreuen sich großen Zuspruchs bei den Jugendlichen und ermöglichen einen hohen Lernerfolg. Für diese Aktivitäten wurden neue Rechner, Flachbildschirme und IT-Technik beschafft, die der Förderverein als zweiten Schwerpunkt seiner Zuwendungen finanziert hat. Das Modulare Kompetenztraining (MKT) hat sich seit seiner Einführung Ende 2005 zu einem festen Bestandteil des Vollzugs in der JAA entwickelt. Trotz der Umbauarbeiten lief das Training praktisch während der gesamten Umbauzeit weiter, was einen „Kraftakt“ angesichts des mit erheblichen Einschränkungen verbundenen Vollzugsbetriebs bedeutete. Zur Unterstützung des MKT hat der Förderverein Sachmittel und den Einsatz einer Dozentin finanziert.
213 Arrestanten/-innen haben im Jahr 2006 an 31 Trainingsmaßnahmen teilgenommen (Abbruchquote: 7,9%). Eine Evaluation von zwei Studenten der Fachhochschule für Sozialarbeit und Sozialpädagogik wurde 2006/2007 durchgeführt, deren Ergebnisse im April 2007 veröffentlicht worden sind und ein durchweg positives Evaluationsergebnis erbracht haben. Insbesondere die Trainingsmaßnahmen mit aktiver handlungsorientierter Teilnehmerbeteiligung wurden als ziel führend hervorgehoben und als Anregung zur Weiterentwicklung der MKT Maßnahmen zur beruflichen Perspektiventwicklung und die Vermittlung werte bezogener Fragen in den Ethik- und Religionskurs empfohlen. Die Erweiterung der Dozententätigkeit für Konflikttraining und Täter-Opfer-Ausgleich mit Unterstützung des Fördervereins ist geplant.

2007 – Konsolidierung der klassischen Förderung

Im Mittelpunkt dieses Jahres standen der „Tag der offenen Tür“ am 29.06.2007 und das „Hans-Dasch-Gedenkturnier“ am 03.06.2007. Für beide Veranstaltungen steuerte der Förderverein die geschätzten Grillspezialitäten und Getränke bei und war bei der ersten Veranstaltung selbst wieder mit einem Infostand, Fotogalerie und Eisverkauf vertreten. Der größte Ausgabenposten bestand – wie in den vergangenen Jahren – in der Sportförderung, wobei neben der Ersatzbeschaffung für den laufenden Betrieb, ein Spieletisch mit Billard, Mühle u.a. für den Bereich des Arrestvollzugs der Mädchen sowie das „Hans-Dasch-Gedenkturnier“ besonders hervorzuheben sind. Das modulare Kompetenztraining hat sich inzwischen zu einer dauerhaften und ausbaufähigen Maßnahme mit vielfältigen sozial therapeutischen Einzelaktivitäten entwickelt, wobei insbesondere für die Vertiefung der Täter-Opfer-Perspektive in Gruppengesprächen eine weitere Dozentin verpflichtet werden konnte, die der Verein finanzierte. Die Aktivitäten in der Beschäftigungs-therapeutischen Werkstatt (BTW) liefen in diesem Jahr – allerdings mit eingeschränktem Umfang – weiter, wobei neben den üblichen Werkarbeiten die Reparatur einer zerstörten Informationstafel des Vereins „Teltower Platte“ im Vordergrund stand, die mit einem Dankschreiben des Landkreises Teltow-Fläming honoriert wurde. Ersatzmaterial für die Computergruppe, die Garten- und Teich pflege sowie die Erneuerung des Fußballrasens ergänzten die Förderleistungen des Vereins, was nicht zuletzt dazu führte, dass „Arrest im Kieferngrund“ mit Bescheid vom 19.06.2007 die Verlängerung seiner Gemeinnützigkeit bis 31.05.2010 zuerkannt wurde. Auch im Verzeichnis gemeinnütziger Organisationen beim Amtsgericht Tiergarten werden wir weiterhin geführt, nachdem wir einen Rechenschaftsbericht über die Verwendung der Mittel aus Geldbußen abgegeben haben. Die Mitgliederzahlen bleiben weitgehend konstant und „pendeln“ sich bei rund 30 Förderern ein.

2008 – Standort und Kapazitätserweiterung im Fokus

Dieses Jahr war geprägt von der politischen Zielsetzung erheblicher Kapazitätserweiterungen der Arrestplätze zur Vermeidung von Abweisungen. In der Folge stand auch Nutzung aller denkbaren Raumkapazitäten, ggf. zu Lasten von Freizeitaktivitäten im Fokus, in letzter Konsequenz auch die Möglichkeit eines Standortwechsels. In dieser dynamischen Gesamtsituation bestand die Zielsetzung des Vereins in der Erhaltung der vorhandenen beschäftigungstherapeutischen Maßnahmen und einer ggf. erforderlichen Anpassung an neue Anforderungen. Dennoch fand am 31.08.2008 das „Hans-Dasch-Gedenkturnier“ in gewohnter Weise statt und der Verein sorgte mit seinem Beitrag wieder für das leibliche Wohl der sportbegeisterten Akteure und Fans. Die Mannschaften der Anwälte, Jugendrichter, Bediensteten der JAA und Arrestanten lieferten sich engagierte „Fights“, aus denen – wie im Jahr 2007 – die Anwälte siegreich hervorgingen und bei einem erneuten Gewinn in diesem Jahr den Pokal womöglich dauerhaft in ihren Besitz übergehen lassen könnten. Auch in diesem Jahr stand die Sportförderung der Arrestanten auf Platz 1 der Ausgaben von „Arrest im Kieferngrund“. Dabei bildeten die Neuanschaffung von Alu-Fußballtoren, die Ersatzbeschaffung von Tischtennis-Utensilien und Fußbällen sowie die Wartung der Fitnessgeräte die auffälligsten Ausgabenpositionen. An zweiter Stelle der Förderungsaktivitäten steht das Modulare Kompetenz-Training (MKT), für das überwiegend die Dozentenfinanzierung (z. B. Anti-Aggressions-Training) für die Gruppenarbeit und Ersatzmaterial für den Erste-Hilfe-Kurs übernommen wurde. Weitere Sonderaktionen bestanden im Bau eines größeren, selbst gemauerten Grills für Freizeitaktivitäten auf dem Außengelände der JAA; hier wurde die Beschaffung des Grillrostes und von Baumaterial vom Verein unterstützt. Daneben erfolgten die Finanzierung des üblichen Ersatzmaterials für die Computergruppe, die Kochgruppe und die Begleichung der GEMA-Gebühren. Für die Teilnahme an der Tagung der DVJJ, bei der neue Tendenzen im Jugendstrafrecht erörtert werden, erfolgte ein Zuschuss des Fördervereins für mehrere Teilnehmer. Die Mitgliederzahl liegt weiterhin bei 30 Mitgliedern, es erfolgten keine Neuwerbungen, aber auch keine Austritte. Für das Jahr 2009 scheint ein Standortwechsel jetzt „vom Tisch“ zu sein, aber eine Kapazitätserweiterung auf dem Gelände des Kieferngrundes ist wohl geplant.

Für die Aktivitäten des Fördervereins bedeutet das, dass die klassischen Förderbereiche wie Sport und MKT weiterhin aktiv bleiben, allerdings Sonderaktionen oder die Wiederbelebung der BTW, in die der Verein vor einigen Jahren hoch investiert hat, ein „Sorgenkind“ der künftigen Entwicklung bleiben. Der Verein feiert im Jahr 2009 sein 10-jähriges Bestehen und wird anlässlich des „Tages der offenen Tür“ eine Präsentation der bisherigen Arbeit und Förderleistungen zeigen

2009 – Umbaumaßnahmen bei Wahrung der sozial therapeutischen Förderung

Bei weiterhin hohen Belegungszahlen von ca. 1.400 Arrestanten in diesem Jahr (durchschnittliche Anwesenheit von 40 Jugendlichen in der JAA) haben sich die Planungen der Umbaumaßnahmen und Übergangsunterbringung der Bedienstesten und Arrestanten bei laufendem Betrieb und Aufrechterhaltung des sozial therapeutischen Maßnahmepakets im Zentrum der Organisationstätigkeit der Verantwortlichen der JAA bewegt. Für den Förderverein bedeutete diese Ausgangssituation die Konsolidierung bewährter Maßnahmen unter Einbezug der mittelfristigen Perspektive der Neuanlage sämtlicher Outdoor-Einrichtungen wie Fußball- und Beach-Volleyball-Platz. Gleichzeitig waren in diesem Jahr des 10-jährigen Bestehens von „Arrest im Kieferngrund“ wieder ein „Tag der offenen Tür“ am 5. Juni 2009 und das „Hans-Dasch-Gedenkturnier“ am 6. September vom Förderverein zu unterstützen. Dies geschah in bewährter Weise mit einem eigenen Informationsstand und zum Jubiläum speziell ge-fertigten Banners sowie Bereitstellung von Grillgut und Getränken wie diesmal auch des in eigener Regie übernommenen Kuchenverkaufs am 5. Juni 2009. Einige der JAA verbundene Firmen beteiligten sich diesmal wieder mit Geld- und Sachspenden. Das Fußballturnier am 6. September brachte wieder sechs Mannschaften aus Anwälten, Jugendrichtern, Jugendgerichtshelfern, Bediensteten der JAA und Arrestanten, diesmal auch wieder der JAA Königswusterhausen zu einem packenden Turnier zusammen. Siegreich waren – wieder einmal – die Anwälte von CMS Hasche Sigle. Nach ihrem dreimaligen Turniersieg konnten sie den Pokal endgültig mit nach Hause nehmen, wo er hoffentlich einen würdigen Platz im Regal einnehmen wird. Die größte Ausgabenposition bestand – wie in den Jahren zuvor – in der Unterstützung von Sportaktivitäten, diesmal eher der Beschaffung von Ersatzmaterial für den Kicker, Fußbälle und Tischtennis. Größere Projekte im Außenbereich wurden angesichts der geplanten Umbaumaßnahmen nicht begonnen. Neben der Übernahme der GEMA-/GEZ-Gebühren, die künftig aus den Haushaltsmitteln der JAA finanziert werden sollen, wurden die Malgruppe, der Computer-Kurs, „Sozialtabak“, Versicherungskosten für den anstaltseigenen Transportanhänger und weiterer „Overhead“ wie Zahlscheine für Geldauflagen und den Internetauftritt des Vereins finanziert. „Beschäftigungstherapeutische Werkstatt“ (BTW) und „Modulares Kompetenz-training“ (MKT) haben wegen reduzierter Aktivitäten angesichts der Umbaumaßnahmen und Personalengpässen 2009 keine Mittel abgerufen. Entsprechend der in fast allen Bereichen reduzierten Ausgaben und der im Jahr 2008 verstärkten Mitteleinwerbung hat sich 2009 die Einnahmesituation erheblich verbessert. Die in nächster Zeit geplanten Umbaumaßnahmen mit reduzierten Aktivitäten im Außenbereich erfordern deshalb die zweckgebundene Bildung von Rücklagen, die nach Abschluss der Erweiterungsbauten kurzfristig abgerufen und eingesetzt werden können. Die bis dahin zurückgelegten Mittel sollen künftig für die BTW, Dozenten/-innen für MKT, Sport, Mädchengruppe und Erste-Hilfe-Kurs sowie Sportgeräte zur Erweiterung des Fitnessraums verwandt werden. Im Jahr 2010 wird erneut der Freistellungsbescheid von Umsatz- und Körperschaftssteuer beim Finanzamt für Körperschaften I zur weiteren Erhaltung der Gemeinnützigkeit beantragt.

2010 – Indoormaßnahmen und Vorbereitung des Umzugs

Das Jahr war geprägt von den Unsicherheiten und Planungen für eine neue bzw. erweiterte Jugendarrestanstalt, des Umzugs in eine Zwischeneinrichtung und der Konsolidierung der vorhandenen Maßnahmefelder. Die Zielperspektiven bestanden in der Ausweitung des Dozententeams für das Modulare Kompetenztraining (MKT), die Wiederaufnahme des Lehrbetriebs in der Beschäftigungstherapeutischen Werkstatt (BTW), die Einrichtung einer Mädchengruppe mit wechselnden Themenschwerpunkten und die Anschaffung von Fitnessgeräten für den Sportraum. Daneben lief weiterhin die Unterstützung des Hans-Dasch-Gedenkturniers für Fußballfreunde mit anschließendem Imbiss am Grill. Auch in diesem Jahr beteiligten sich wieder die „üblichen Verdächtigen“ am Turnier, erstmals seit mehreren Jahren auch wieder die JAA Königswusterhausen. Siegreich waren diesmal die Bewährungshelfer. Auf Empfehlung der Mitgliederversammlung 2010 beteiligte sich der Förderverein am „Tag der offenen Tür“ des Kriminalgerichts Moabit am 18.09.2010. Es wurde die gleiche Standbetreuung wie zu den entsprechenden Veranstaltungen der JAA sichergestellt. Als Novum boten wir eine Waffelbäckerei an, die angesichts des kühlen und regnerischen Wetters sowie einer im Freien, weitab von den Veranstaltungen positionierten Cafeteria, regen Zuspruch fand, so dass sich vor dem Stand des Fördervereins lange Schlangen bildeten. Deshalb ergaben sich viele Möglichkeiten zu Informationsgesprächen und „Networking“, die auch in einige Vorschläge für künftige Maßnahmen in der JAA einmündeten. Unser Webauftritt wurde um ein Besucherportal für Mitglieder des Vereins und andere Interessierte erweitert, um die Kommunikation, Anregungen und Tipps schneller auszutauschen und dem Förderverein eine moderne Netzexistenz zu geben. Im Mai erhielten wir nach einem erneuten Antrag, der alle drei Jahre erneuert werden muss, vom Finanzamt für Körperschaften einen Freistellungsbescheid für die Jahre 2010 bis 2013, der uns die Gemeinnützigkeit für diese Zeit bestätigt, so dass wir von Umsatzsteuern befreit sind. Bei der Förderung standen Sportmaßnahmen wieder im Vordergrund, die in 2010 vorwiegend in der Beschaffung von Ersatzbedarf für den Kicker, Fußbälle und Tischtennisequipment bestanden. Auch die BTW wurde mit Materialien, Werkzeugen und Maschinen finanziell unterstützt, nachdem wieder Werkstattbeamte des Vollzugsdienstes eingesetzt werden konnten. Auch die Computergruppe war wieder aktiv, hier wurde ebenfalls vorwiegend Ersatzmaterial und Software benötigt. Außerdem ist ein Internetzugang für Schulungszwecke neu eingerichtet worden, den der Förderverein finanziert. Die personelle Besetzung mit einem/mehreren Dozenten ist noch nicht abgeschlossen, hier wird ein Antrag der JAA bzw. einzelner Bediensteter erwartet. Auch die GEMA-/GEZ-Gebühren werden weiterhin vom Förderverein finanziert, wiewohl hier aus Sicht des Vereins eine haushaltsnotwendige Pflichtaufgabe der SenJust besteht. Weiterhin wurden die Beschäftigungsangebote und „kleinen“ sozialtherapeutischen Maßnahmen wie Malgruppe, Garten und Teichbetreuung, Kochen und Backen, “Girls Day“ u. a. mit kleineren finanziellen Beiträgen unterstützt, ebenso wie das MKT bei der Beschaffung kleinerer Ersatzmaterialien. Insgesamt wurden bestehende Maßnahmen durch Materialien und Ersatzbeschaffungen konsolidiert, aber sowohl im Außenbereich als auch bei der Gewinnung weiterer Dozenten zur Intensivierung der wichtigen Maßnahmen wie des MKT, der BTW und des Computerkurses bestehen für das nächste Jahr noch Optimierungsmöglichkeiten.

2011 – Indoormaßnahmen als Vorbereitung des Umzugs

Wie im Vorjahr standen auch im Jahr 2011 wegen der Vorbereitung des Umzugs Maßnahmen im Innenbereich der Jugendarrestanstalt im Vordergrund. So wurde das Motivationstraining der Jugendwerkstatt Hönow im Rahmen des MKT für jeweils sechs Jugendliche gefördert. Ein geplantes Mentoring – Programm, das unser Mitglied, Herr Nehm, als Begleitung für Jugendliche nach Beendigung des Arrestes anbieten wollte, leider nicht den erwünschten Erfolg gebracht, da die Termine für Treffen nicht wahrgenommen wurden. Die Schuldnerberatung sollte intensiviert werden und zum Ende des Jahres hat ein Mitglied des Fördervereins eine Musikgruppe eingerichtet, wo eigene kleine Kompositionen eingeübt und ein Zugang zu musikalischen Aktivitäten eröffnet werden sollte. Die Zugangszahlen von Arrestanten sind wieder leicht, wenn auch nicht so stark wie in den letzten Jahren angestiegen und lagen bei 1.224 Jugendlichen im Jahr 2011, davon 15% weibliche Zugänge. Wie in den Vorjahren hat der Förderverein auch 2011 das Hans-Dasch-Gedenkturnier für Fußballbegeisterte mit Getränken und Spezialitäten vom Grill nach Abschluss des Turniers verwöhnt. Wieder einmal trafen sich Anwälte, Jugendrichter, Bewährungshelfer, JAA-Bedienstete und Arrestanten zu einem packenden Turnier und spielten den Champion unter sich aus. Zum zweiten Mal waren die Jugendgerichts-/Bewährungshelfer 2011 siegreich.

musikIm November wurde in kürzester Zeit von der Jugendarrestanstalt ein Musikraum eingerichtet, der mit den notwendigen Ausstattungsgegenständen, Instrumenten, und Schallisolierungen ausgerüstet wurde und ein musikbegabtes Mitglied des Fördervereins hat mit 6-8 Jugendlichen, und dabei nicht nur mit den integriertesten, ein- bis zweimal die Woche einen ertragreichen Unterricht durchgeführt, bei dem Musikerziehung und der Einstieg in selbst gestaltete Kompositionen im Vordergrund standen. Hörproben auf unserer Internetseite können sie hier lauschen. Ein wahrhaft bemerkenswerter Erfolg mit der hier im Focus stehenden Zielgruppe. Ein nachdenklicher Dozent im neu ausgestatteten Musikraum der JAA
Erstmals im Jahr 2011 waren nicht die Sportförderungsmaßnahmen, sondern die Dozentenhonorare für das Modulare Kompetenztraining die höchste Ausgabenposition des Fördervereins, was auch mit der strategischen Ausrichtung auf den Indoorbereich zu tun hatte. An zweiter Stelle stand die Einrichtung des Musikzimmers, das zunächst aus eigenen Ressourcen des Dozenten und dann sukzessive aus Vereinsmitteln finanziert wurde. dieses erfolgsmodell sollte unter allen Umständen weitergeführt werden, auch wenn der Umzug zunächst andere Prioritäten setzen sollte. an dritter Stelle beim Ausgabevolumen stand die Sportförderung, die sich in diesem Jahr aber weiterhin eher als „Ersatzbetrieb“ für Sportgeräte und -material mit hohem Verschleißcharakter wie Kicker, Fußbälle, Tischtennisschläger und –bälle darstellte.
computerDie IT-Ausstattung ist von der IT-Stelle der Berliner Justiz völlig neu ausgestattet und auf den aktuellsten Stand gebracht worden, deshalb hat der Förderverein, der die letzte Hardware für sieben Arbeitsplätze finanziert hatte, weiterhin ein hohes Interesse an der Gewinnung eines Dozenten/einer Dozentin für die PC-Gruppe, was zeitnah gelingen sollte. Die neue PC-Ausstattung der JAA
An vierter Stelle der Ausgabenpositionen steht der „Sozialtabak“, gefolgt von der Übernahme der GEMA-/GEZ-Gebühren und den Ausgaben vorwiegend für Ersatzmaterial in der „Beschäftigungstherapeutischen Werkstatt“. Nach der Neueinrichtung im Jahr 2010 und der internen organisatorischen Regelung des Dozenteneinsatzes mit zwei Vollzugsbediensteten der JAA, sind 2011 auch hier Bestandssicherungsausgaben erfolgt. Sonstige „kleine“ Beschäftigungsmaßnahmen oder anlassbezogene Ad-Hoc-gruppen außer Kochaktivitäten, Beteiligung am „Girls Day“ und Getränke für Arrestanten bei Arbeitseinsätzen haben 2011 nicht stattgefunden. Zwei besonders wertvolle Einnahmequellen, weil von den Kollegen der JAA „hart erkämpft“, sind die sog. „Schrottabgabe“, für die Vollzugsbedienstete nicht mehr genutzte Gegenstände einsammeln und zu einer Abgabestelle bringen, wo wertvolle Grundstoffe wie Kupfer, Eisen u.a. einer Wiederverwertung zugeführt werden. Dafür erhalten sie einen finanziellen Ausgleich, der dem Förderverein zufließt. Ein zweites Juwel stellt die Einsammlung von Leergut dar, das von den jugendlichen weggeworfen wird oder in den Arresträumen liegen bleibt. Die Erträge aus der Abgabe des Leergutes durch Kollegen der JAA werden ebenfalls dem Verein gespendet und bringen jährlich eine bemerkenswerte Summe für weitere Fördermaßnahmen in der Anstalt ein. Den Kollegen der JAA an dieser Stelle nochmals unser herzlichster Dank für diese Aktivitäten! Die Mitgliedersituation gestaltete sich unauffällig: Austritte erfolgten nicht. Ein neues Mitglied konnte geworben werden, wir freuen uns, die Sozialpädagogin der JAA als neues Mitglied begrüßen zu können. Die finanzielle Situation des Vereins zeigte sich im Jahr 2011 stabil, deshalb konnten auch recht hochpreisige Dozenten und Motivationsmaßnahmen finanziert werden. Im kommenden Jahr werden allerdings gerade angesichts des Umzugs der JAA neue Herausforderungen auf den Förderverein bei geringerem Finanzspielraum zukommen und Weichenstellungen vorgenommen werden müssen, die wir bereit sind, anzunehmen. Insbesondere wird zu entscheiden sein, ob eher Ausstattung oder Honorarkosten für Dozenten künftig im Vordergrund stehen sollen.

2012 – Der Umzug und seine Wirkungen

Das Jahr 2012 war geprägt durch den Umzug der Jugendarrestanstalt am aus der Lützowstr. 45 zum Kirchhainer Damm 64-66 am 20.03.2012. Die Adressen sind zwar nur „kurz um die Ecke“, aber die örtlichen Gegebenheiten in beiden Einrichtungen sehr unterschiedlich, da im neuen Bereich vorher jugendliche Untersuchungsgefangene mit erhöhten Sicherheitsanforderungen untergebracht waren. Nach dem Umzug musste zunächst der alltägliche Routinebetrieb wieder in Gang gesetzt werden, was angesichts der vorwiegend in „Eigenarbeit“ von Vollzugsbediensteten, Sozialdienst und Fachkraft für Instandhaltungsarbeiten erbrachten Neueinrichtung einen nicht unerheblichen Zeit- und Personalmehraufwand bedeutete.

Wegen des Umzugs und der zum Zeitpunkt der Mitgliederversammlung hohen Unsicherheit über die Konsequenzen des Umzugs auf die Betreuungsmaßnahjaamen und die Belegungszahlen, wurde erstmals in der Vereinsgeschichte eine außerordentliche Mitgliederversammlung am 30.08.2012 in den neuen Räumlichkeiten der JAA zur Erörterung der Gesamtsituation und Besichtigung des Anstaltsgeländes beschlossen. In dieser Sitzung wurde wegen der angespannten Personalsituation der JAA (Bedienung der Pforte, befürchteter Abzug von Personal der JSA) beschlossen, neue/weitere Dozenten gegen ein geringes Honorar zu werben. Die Lebensberatung/IT-Maßnahme und die Schuldnerberatung sollen bis Jahresende fortgeführt und eine Honorarkraft für einen Erste-Hilfe-Kurs gewonnen werden. Die höchste Förderungsintensität und damit der entscheidende Ausgabenposten lag 2012 bei den Dozentenkosten für Lebenslauf- bzw. IT-Training sowie Schuldnerberatung; beide Maßnahmen wurden im Rahmen des Modularen Kompetenztrainings (MKT) gefördert. Das entsprach den in der Mitgliederversammlung vereinbarten Zielen der Erweiterung des Dozentenangebots für Kurse im MKT. Für diese Aktivitäten haben wir das meiste Geld ausgegeben, was sich aus Sicht aller Beteiligten aber gelohnt hat.
Die Unterstützung des Fördervereins für Veranstaltungsaktivitäten der JAA u.a. stand 2012 unter keinem guten Stern. Das „Hans-Dasch-Gedenkturnier“ für Fußballfreunde, das für den 09.09.2012 geplant war, musste wegen mangelnder Teilnehmer abgesagt werden. Dieses Jahr soll das Turnier wieder stattfinden. Auf Empfehlung der Mitgliederversammlung vom 02.02.2012 hatte der Vorstand des Fördervereins vorgesehen, sich am „Tag der offenen Tür“ des Amtsgerichts Tiergarten am 01.09.2012 zu beteiligen. Nach Diskussion über Aufwand, Aufgabenverteilung und mögliche Ergebnisse hat der Vorstand beschlossen, diese Aktion abzusagen. An zweiter Stelle unserer Förderungsaktivitäten standen die Ausgaben für Sport, wobei hier auch in diesem Jahr der Ersatzbedarf für stark abnutzungsgefährdete Sportgeräte und – material wie Fußbälle, Tischtennisschläger und – bälle im Vordergrund stand. An dritter Stelle nach Höhe der Ausgaben findet sich die Musikgruppe, die nach Anlaufschwierigkeiten im zweiten Halbjahr mit tatkräftiger Unterstützung unseres Vereinsmitgliedes Stickel bei der Renovierung in neuen Räumlichkeiten am Standort Kirchhainer Damm wieder eingerichtet werden konnte. Die ersten Kurse haben inzwischen stattgefunden und die Geräteausstattung wurde erweitert. Der Weg zum neuen Musikraum ist in unserem Internetauftritt unter [musikraum] dargestellt. Für die vor Jahren als exemplarisches Förderprojekt entwickelte Beschäftigungstherapeutische Werkstatt (BTW) sind 2012 lediglich Ersatzmaterialien beschafft worden, so dass 2012 ein fast gleich hoher Betrag wie 2011 als Konsolidierungsfinanzierung eingesetzt wurde. Die Dozententätigkeit wird hier von zwei Kollegen der JAA abwechselnd und entsprechend den Möglichkeiten der Dienstplanung wahrgenommen. Auch der „Sozialtabak“ spielt weiterhin eine nicht zu unterschätzende Rolle in der Ausgabenstruktur. Allerdings ist der Betrag gegenüber 2011 zurück gegangen, was vielleicht auf einen Erfolg der vielfachen Nichtraucherkampagnen und den damit verbundenen geringeren Bedarf bei den Jugendlichen schließen lassen könnte. Aus anstaltsinternen Gründen wird diese Position weiter für notwendig erachtet, wobei die Reduzierung erfreulich ist. Die GEMA-/GEZ-Gebühren sind geringfügig reduziert worden, aber entgegen der Planungen aus den Vorjahren sind die Kosten weiterhin beim Förderverein verblieben, obgleich bereits seit 2009 der Wegfall der GEZ-Gebühren und die Verlagerung auf den Haushaltswirtschaftsbereich der JAA angekündigt worden ist. Die GEMA-Gebühren werden weiterhin aus Verantwortung des Fördervereins für die medienpädagogische Arbeit in der JAA übernommen. Für die „kleine“ sozialtherapeutische Maßnahme „Kochen und Backen“ wurde etwas mehr als 2011 ausgegeben, wobei sich insbesondere eine Maßnahme-Reduzierung in der Weise vollzogen hat, dass anlassbezogene Ad-Hoc-Gruppen wie Malgruppe, Garten und Teich oder „Girls Day“ nicht mehr enthalten waren. Auch hier sind der Umzug und die Umstrukturierung der Alltagsmaßnahmen wie die Intensivierung der Gartenarbeiten mit Unterstützung der Ziegner-Stiftung der Grund für die Einschränkungen an Maßnahme-Vielfalt. Weiterhin entstanden bei der Position „Sonstiges“ höhere Ausgaben als 2011. Hier sind Kosten für den Ersatz von Zahlscheinen für Geldauflagen und die Vereinswebsite sowie Werbematerialien für Newsletter, Infobroschüren, Kopien und Visitenkarten des Vereins in Vorbereitung auf geplante und durchgeführte Veranstaltungen entstanden. Für Versicherung und TÜV des anstaltseigenen Transportanhängers ist 2012 etwas mehr als 2011 ausgegeben worden. Anlässlich des Nutzens dieser Kosten für den Vereinszweck (Abholung von Sachspenden) sind diese Betriebskosten als sinnvoll anzusehen. Neben der Ausgaben- hat sich die Einnahmesituation des Fördervereins im letzten Jahr sehr positiv entwickelt. Das hängt vor allem mit den aktiven Werbemaßnahmen bestimmter, uns seit Jahren verbundener Mitglieder zusammen, bei richterlichen Geldauflagen häufig berücksichtigt zu werden. Dafür bedankt sich der Vorstand des Fördervereins ausdrücklich. 2012 wurde bei Geldauflagen eine Steigerung um 59 % gegenüber 2011 erzielt. Der Förderverein sieht diese Einnahmen als Verpflichtung, weiterhin für eine kreative Weiterentwicklung sinnvoller Fördermaßnahmen im Interesse unserer Zielgruppe jugendlicher Arrestanten in der JAA Sorge zu tragen. Neben den richterlichen Geldauflagen und unseren Mitgliedsbeiträgen hat sich die „Schrottabgabe“, für die Kollegen auf dem Gelände der JAA nicht mehr genutzte Gegenstände bei einer Sammelstelle abgeben, die Grundstoffe wie Kupfer, Eisen u.a. einer Wiederverwertung zuführt und deren Erlös als Spende dem Förderverein zufließt, zur drittgrößten Einnahmequelle des Fördervereins „gemausert“. 2012 ist dem Förderverein auf diese Weise fast doppelt soviel als im Vorjahr zugeflossen. An dieser Stelle ist ein großer Dank an die Kollegen der JAA fällig, die an diesen „Sammelaktionen“ teilgenommen haben, einen Dank, den wir hiermit auch öffentlich zum Ausdruck bringen möchten. Eine weiterhin kleine, aber feine, weil aufwändig „erarbeitete“ Einnahmequelle stellt das von der JAA gesammelte Leergut verbrauchter Getränke und weggeworfener Flaschen dar, das über das Jahr verteilt zwar etwas weniger Einnahmen als im letzten Jahr erbracht hat, aber dennoch weiterhin wertvolle Mittel für unsere gemeinsamen Zwecke bereitstellt. Weiterhin herzlichen Dank von uns an die Jugendarrestanstalt! Unsere Mitgliederzahlen sind relativ stabil geblieben, ein wichtiges Mitglied haben wir mit dem Senator für Justiz und Verbraucherschutz, Herrn Thomas Heilmann, hinzugewonnen, ein Mitglied hat sich von uns verabschiedet. Wir erhoffen uns weiterhin viele neue Anregungen für unsere Arbeit. Mit 27 Mitgliedern sind wir ein kleiner, aber flexibler Verein, der kurzfristig jede Menge Aktivitäten „aus dem Ärmel schütteln“ kann, wozu wir im kommenden Jahr anlässlich des geplanten „Tages der offenen Tür“ am 03.05.2013 wieder Gelegenheit haben werden. Neben der Gruppenarbeit ist die Lesung des ehemaligen Fußballers und Autors Ulli Borowka am 10.12.2012 so gut angekommen und hat zu nachdenklichen Folgewirkungen bei den Arrestanten geführt, die Briefe schrieben und sich intensiv mit dem Lebensweg von Herrn Borowka auseinander gesetzt haben, dass darüber diskutiert wurde, solche Maßnahmen häufiger anzubieten und aus dem Kreis der Vereinsmitglieder ggf. weitere Aktivitäten zur Gewinnung von Autoren oder junger Musiker für Veranstaltungen zu planen. Ein weiteres Schwerpunktthema ist und bleibt die seit längerem geplante mögliche Fusion der Jugendarrestanstalt mit der Jugendstrafanstalt Plötzensee. Die organisatorische Verschmelzung könnte, über die bereits bestehende Personal- und Haushaltshoheit hinaus, weiter voran getrieben werden, was ggf. Auswirkungen auch auf den Förderverein haben könnte. Diese Folgewirkungen, vom Weiterbestehen als Verein einer Teilanstalt bis zur Auflösung wurden intensiv erörtert. Zur realistischen Einschätzung der Konsequenzen einer Fusion wird eine juristische Aufbereitung erforderlich werden.

2013 – Zwischen Konsolidierung und Neuanfang

Der Neuanfang in diesem Jahr machte sich an zwei Punkten fest: Zum Einen hat nach dem Abschied des Vollzugsleiters, Herrn Hirsch, ab 03.05.2013 mit Herrn Pervelz ein neuer Jugendrichter mit langjähriger rechtlicher Erfahrung die Leitung der Jugendarrestanstalt übernommen; zum Anderen hat die JAA ihre Aktivitäten dem neuen Standort mit dem großen Außenbereich angepasst und die Intensivierung von Beschäftigungsmaßnahmen im Gartenbereich mit Unterstützung der Ziegner Stiftung weiter vorangetrieben. So hat der Förderverein in diesem Jahr im Schwerpunkt die Unterstützung des Modularen Kompetenztrainings (MKT) mit Dozenten/-innen, hier insbesondere für PC-Kurse und Schuldnerberatung übernommen. Die vielfach diskutierte Wiederaufnahme eines Erste-Hilfe-Kurses ist mit einer kombinierten Maßnahme von Sozialarbeiterinnen und einer Krankenschwester geplant, die in jugendadäquater Ansprache auch gesundheitsrelevante Probleme beim Leben auf der Straße erörtern sollen. Verworfen wurde wegen der zunächst noch geringen Belegungszahlen die Wideraufnahme von Maßnahmen in der Beschäftigungstherapeutischen Werkstatt (BTW); aus dem gleichen Grund muss ggf. auch mit Einschränkungen der Maßnahmenvielfalt im MKT gerechnet werden. Künftig sollen auch verstärkt wieder Weiterbildungsmaßnahmen für die Vollzugsbeamten eingeplant werden. Die Zahl der Arrestanten ist 2013 im Vergleich zum Vorjahr um ca. 21 % gesunken, wobei der Anteil von Dauer- zu Freizeitarrestanten mit 25 % gleich geblieben ist. Die gesetzlich inzwischen mögliche Verhängung von Warnschussarrest ist bisher nur in einem Fall durchgeführt worden. Besondere Aktivitäten zur Betreuung dieses Personenkreises sind deshalb nicht erforderlich. Im laufenden Jahr haben zwei Veranstaltungen in der JAA auch den Förderverein beschäftigt: Zunächst hat sich am 03.05.2013 der langjährige Vollzugsleiter, Herr Hirsch, kombiniert mit einem „Tag der offenen Tür“ verabschiedet und am 23.06.2013 fand das Hans-Dasch-Gedenkturnier statt. Beide Veranstaltungen hat der Verein unterstützt, am 03.05.2013 mit einem eigenen Stand, an dem Crêpes gebacken wurden, Informationsmaterial auslag und Mitgliederwerbung stattfand. Außerdem wurden – bereits ein Klassiker – die Speisen und Getränke vom Verein gestellt, wobei freiwillige Kuchenspenden von Vereinsmitgliedern und Bediensteten der JAA zum Verkauf angeboten wurden, deren Erlös dann wiederum dem Verein zugute kam. Eine großzügige Spende des scheidenden Leiters der JAA soll nicht unerwähnt bleiben; sie erweitert die Möglichkeiten des Vereins für Maßnahmen mit den jugendlichen Arrestanten. Am 23.06.2013begrüßte der neue Leiter der JAA, Herr Pervelz, die Fußballgäste zur zehnjährigen Jubiläumsveranstaltung des Hans-Dasch-Gedenkturniers. In bewährter Weise maßen sich wieder sechs Mannschaften auf dem Gelände Kirchhainer Damm, neben Jugendrichtern, Bewährungshelfern, Anwälten, Vollzugsbediensteten und Arrestanten nahm erstmals das Team „Ulli Borowka – Suchtprävention und Suchthilfe e. V.“ teil. Dieses Team mit dem ehemaligen Nationalspieler Borowka trug letztlich auch den Sieg davon, einen guten zweiten Platz errangen die Arrestanten der JAA. Die sich anschließende Stärkung mit Grillspezialitäten und Getränken spendete der Verein. Auch Vorräte vom „Tag der offenen Tür“ standen noch zur Verfügung. Die höchsten Kosten entstanden dem Verein in diesem Jahr für die Dozenten/-innen der IT-Training und Schuldnerberatung im Rahmen des MKT (2.147,- €), etwas weniger als im Jahr zuvor, da die Veranstaltungen wegen der geringen Belegungszahlen seltener stattfanden. Kleinere Maßnahmen wie Ersatzbeschaffungen für Sportaktivitäten, z. B. Tischtennis-, Fußbälle, auch für den Kicker u. a. oder für die Computergruppe wie Tastaturen und Mäuse, für die Musikgruppe oder die „Ad-Hoc-Gruppe Backen und Kochen“ haben insgesamt etwa 800,- € verbraucht, was insgesamt etwas weniger als im Jahr zuvor bedeutet und mit der noch aktuellen Umbruchsituation der JAA an ihrem neuen Standort zu tun hat. Auch die Einnahmesituation aus Geldauflagen, Mitgliedsbeiträgen und Spenden hat sich 2013 leicht reduziert. Insgesamt kann aber mit einem Gesamtbestand von ca. 6000,- € und Ausgaben von ca. 5800,- € auf eine ausgeglichenen Bilanz zwischen Einnahmen und Ausgaben zur Erfüllung des Vereinszwecks zurückgeblickt werden. Wir hoffen, dass es so weitergeht und freuen uns auf ein neues Jahr aktiver Vereinsarbeit für die JAA Berlin!

2014 – Der Neuanfang ist gelungen!

Im laufenden Jahr 2014 hat sich die Situation nach dem personellen und örtlichen Wechsel der JAA konsolidiert. Aber neue Herausforderungen kündigen sich an: Die geplante Fusion mit dem Brandenburger Jugendarrest und die dank unbesetzter Stellen und in Urlaubszeiten sich zuspitzenden Personalengpässe erschweren die vertiefte Planung von Beschäftigungsmaßnahmen für den Jugendarrest. Der Förderverein versucht mit seinen Mitteln, die Situation für alle Beteiligten zu optimieren. Auch im Jahr 2014 lag der Förderungsschwerpunkt von „Arrest im Kieferngrund“ bei der Finanzierung von Dozenten/-innen im Rahmen des Modularen Kompetenztrainings (MKT). Hier wurden ein Anti-Gewalttraining, das „Gewaltbarometer“ und weiterhin die Schuldnerberatung besonders unterstützt. Für diesen Zweck wurden ca. 1.600 € ausgegeben, etwa 500,- € weniger als 2013. Als zweithöchster Kostenfaktor stellt sich wieder der Ersatzbedarf für Sport- und Kommunikationsaktivitäten dar, Fußbälle, Tennisschläger, Kartenspiele, Chess- Ebook, ein Mischpult für die gespendete Musikanlage, Mikrophone zur Verbesserung der Akustik bei Lesungen u.a. mehr; hier wurden ca. 730,- € investiert, erheblich mehr als 2013 (295,- €). Für Sonderaktionen wie Lesungen bekannter und jugendpädagogisch ansprechender Persönlichkeiten , Filmvorführungen zum Thema: „Entstehung, Herausforderung bzw. Bewältigung von Jugendkriminalität“ und Sondereinsätze der Jugendlichen bzw. Ad-Hoc-Aktionen wie Koch- oder Backgruppen wurden Blumen, Speisen und Getränke vom Verein gestellt, die ca. 275 € kosteten. Angesichts der Steigerungen der Events in der JAA haben sich diese Kosten im Vergleich zum Vorjahr um 60 % erhöht. Die Veranstaltungen sprechen die Jugendlichen sehr gut an, deshalb sind diese Mittel gut eingesetzte Ausgaben. Die Einnahmesituation des Vereins stellte sich 2014 äußerst positiv dar. Aus Spenden der Mitglieder wie Sammlung von Leergut und Abgabe von Elektroschrott, Projektmitteln der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung und der „Association Dreams Come True“ kamen insgesamt fast wie im Vorjahr ca. 1.102,- € zusammen. Die vereinnahmten richterlichen Geldauflagen und die Mitgliedsbeiträge summierten sich auf 5.855 €. Im Jahr 2014 konnten auch zwei neue Mitglieder des Vereins begrüßt werden, die sich schon in der Vergangenheit äußerst aktiv in die Betreuung der jugendlichen Arrestanten eingebunden haben. Austritte aus dem Förderverein sind nicht erfolgt, so dass sich auch in diesem Bereich die Entwicklung von „Arrest im Kieferngrund“ positiv darstellt. Insgesamt verfügt der Förderverein über einen finanziellen Gesamtbestand von 8.593 € bei Ausgaben von 4.616,- €. Diese Überschusssituation bietet erheblichen Gestaltungsspielraum für ein weiterhin ausbaufähiges und vielfältiges Betreuungsangebot für die Arrestanten der JAA Berlin, das der Verein mit seinen Mitgliedern gemeinsam zukünftig ausschöpfen möchte.

Veranstaltungen des Vereins

Der Förderverein der Jugendarrestanstalt hat in größeren zeitlichen Abständen Veranstaltungen finanziert, die sich mit Fragen des Jugendarrests bzw. der Jugendkriminalität auseinandersetzen und namhaften Experten ein Forum zur Diskussion bieten, wo sich Interessierte über Problembereiche informieren und neue Perspektiven für die eigene Arbeit gewinnen können.

Ausdrucksformen von Rechtsradikalismus (2001)

Die erste Veranstaltung dieser Reihe fand am 23. November 2001 in der Jugendarrestanstalt Berlin statt und hatte das Thema: „Rechtsextremismus als alltägliches Gesamtphänomen“. Entstehung und Erscheinungsbild des Rechtsradikalismus im Jugendarrest im praktischen Arbeitsalltag der Bediensteten wurden einer wissenschaftlich und fachlich fundierten Analyse unterzogen. Eingeladen waren Jugendrichter, Staatsanwälte, Jugendgerichtshelfer und Sozialarbeiter. Der Referent, Herr Dr. Erb konnte für die Betreuungskräfte wichtige Denkanstöße und Anregungen für die tägliche Arbeit geben.

Jugendliche Intensivtäter (2003)

Ein zweiter Schwerpunkt der Tätigkeit des Fördervereins im Rahmen der Diskussionsforen fand am 1. Oktober 2003 mit einer Podiumsdiskussion zum Thema „Jugendliche Intensivtäter in aller Munde – und im Arrest?“ unter Beteiligung von Senatorin Schubert, Senator Dr. Körting, Herrn Fiedler, Prof. Dr. Plewig, Frau Schubert und Herrn Dasch als Diskussionsleiter in der Jugendstrafanstalt Berlin statt. Mit etwa 200 Teilnehmern erreichte die Veranstaltung eine hohe Resonanz beim Fachpublikum und regte die gerade beginnende Diskussion um die praktischen Konsequenzen aus der Intensivtäterproblematik an. Auch das Presseecho (Berliner Morgenpost, Berliner Kurier) war durchweg positiv. Die Zukunft wird zeigen, ob weitere Veranstaltungen mit aktuellen Fragestellungen folgen werden.

2015-2020 Umzüge der Jugendarrestanstalt

In den Jahren von 2015 bis 2020 standen zwei Umzüge an, die von den Bediensteten, aber auch von den Jugendlichen und Heranwachsenden enorm viel abverlangten.

2018 musste die Jugendarrestanstalt an den Standort Friedrich-Olbricht-Damm 36 umziehen, in das Haus G der JVA Plötzensee. Eigentlich für den offenen Vollzug ausgerichtet, waren die baulichen Voraussetzungen für den Jugendarrest hier nicht so günstig (z.B. fehlende Toiletten in den Arresträumen). Dennoch haben alle das Beste daraus gemacht, zumal es nur für eine Übergangszeit von zwei Jahren war.

Inzwischen ist der Jugendarrest wieder in der Lützowstraße 45 in Lichtenrade angekommen, seit 2021 werden die Arreste wieder hier, in zwei Häusern vollstreckt. Der jetzige Standort bietet ideale Bedingungen für einen modernen Jugendarrest. Sanierte Arresträume mit eigenen Toiletten, dazu ein weitläufiger Hof mit vielen Sportmöglichkeiten, eine Holzwerkstatt, ein Bastelraum, ein Computerraum und eine großzügig ausgestattete Bibliothek lassen viele Möglichkeiten für eine professionelle pädagogische Arbeit und sinnvolle Freizeitgestaltung zu.

Der Förderverein hat in all den Jahren die pädagogische Arbeit unterstützt, insbesondere das modulare Kompetenztraining mit den vielen sozialen Trainingskursen wurde mitfinanziert und gefördert. Zahlreiche Dozent*innen konnten vom Förderverein bezahlt werden. Aktuell beteiligt sich der Förderverein an der Durchführung einer Back- und Kochgruppe, die von einem ausgebildeten Koch angeboten wird. Während das Honrorar von der JAA bezahlt wird, übernimmt der Förderverein die Finanzierung der Zutaten und Küchengeräte.

Neu ist auch das Projekt ,,Gefangene helfen Jugendlichen‘‘, das seit dem 22.07.2021 stattfindet und ebenfalls vom Förderverein finanziert wird. Ehemalige Gefangene weisen in Trainingskursen auf die Gefahren und Konsequenzen kriminellen Handelns hin und berichten von ihren eigenen Erfahrungen. Diese hervorragende Präventionsarbeit findet an verschiedenen Standorten in ganz Deutschland statt und nun erfreulicherweise auch im Jugendarrest.

Bereits seit 2012 gibt es eine Veranstaltungsreihe unserer Bibliothek, die schon zahlreiche Autor*innen und Filmschaffende zu uns in den Jugendarrest geführt hat. Die Begegnungen mit den Jugendlichen und Heranwachsenden waren für beide Seiten gewinnbringend und immer ein großer Erfolg! 2016 wurde die Bibliothek als ,,Arrestantenbücherei des Jahres‘‘ ausgezeichnet, 2017 belegte sie den 2.Platz beim Deutschen Lesepreis. Der Förderverein hat daran einen großen Anteil, da er sich immer wieder an der Durchführung und Finanzierung von Lesungen, Filmvorführungen und Konzerten beteiligte.

.Am neuen Standort wurden zahlreiche Sportgeräte angeschafft, wie z.B. Fußballtore, Fitnessgeräte und ein Tischkicker. Neu ist ein Dartboard, das sehr beliebt ist und häufig genutzt wird. Für die Holzwerkstatt wurden zwei neue Werkbänke eingekauft, ebenso ein neuer Anhänger für den Transport von Baumaterialien, Schrott u.ä

Das Jahr 2020 hatte mit der Pandemie auch Auswirkungen auf den Jugendarrest und die Arbeit des Fördervereins. Es fanden kaum noch Trainingskurse statt, geschweige denn Veranstaltungen oder Fußballturniere. Die Jugendarrestanstalt wurde sogar für drei Monate geschlossen, eine neue und ungewöhnliche Situation für alle Beteiligten.

2017 hatten wir noch ein tolles Fußballturnier, das wie immer von unserem Verein gefördert wurde. Der ehemalige Nationalspieler Arne Friedrich besuchte unsere Einrichtung und verstärkte die Mannschaft der Arrestanten. Am Standort Plötzensee waren keine Turniere mehr möglich, da es dort keinen Sportplatz gab. Das Hans-Dasch-Turnier soll in der Lützowstraße in Lichtenrade aber unbedingt wiederbelebt werden, sobald es die Pandemie-Lage zulässt!

Die finanzielle Situation des Fördervereins ist, dank zahlreicher Geldauflagen, die in den vergangenen Jahren bei uns eingegangen sind, sehr gut und lässt uns optimistisch in die Zukunft blicken. Gerade im Außengelände gibt es noch einiges zu tun und wir werden dabei gerne helfen, wenn es möglich ist.

Das Hauptaugenmerk wird aber weiterhin bei der Finanzierung von zusätzlichen sozialen Trainingskursen und der Unterstützung von sozialpädagogischen Maßnahmen liegen. Das Einsetzen der Fördermittel wird dabei in den jährlichen Mitgliederversammlungen diskutiert und abgestimmt. (uat)

Aktuelles (2022)

In diesem Jahr hat der Förderverein neben der Unterstützung des modularen Kompetenztrainings sein Augenmerk auf die Ausgestaltung des Garten- und Hofbereiches, sowie der beschäftigungstherapeutischen Holzwerkstatt gelegt.

So wurden im Gartenbereich ein neues Gewächshaus und ein Schuppen für die Unterbringung von Bierzeltgarnituren, Marktständen, Fahrrädern usw. finanziert. Der Gartenteich wird wiederaufbereitet, hier hat der Förderverein bereits eine umweltfreundliche Solar-Pumpe angeschafft. Für die Holzwerkstatt wurden mehrere Maschinen eingekauft, die sehr intensiv genutzt werden.

Inzwischen stellen die Jugendlichen und Heranwachsenden, unter Anleitung von Ronald Schwarzlose (Helmut-Ziegner-Stiftung), verschiedene Spielzeuge her, die in benachbarte Kitas vermittelt werden. So sind in den letzten Monaten schon eine Ritterburg und ein Puppenhaus in den Kinderladen ,,Zwergenkiste‘‘ und in die Kita ,,Hisa‘‘ gewechselt. Nach wie vor dürfen die Jugendlichen aber auch Werkstücke herstellen, die sie nach dem Arrest für sich und ihre Familien nach Hause mitnehmen dürfen. So entstanden schon verschiedene Autos, Schiffe oder auch Schmuckkästen und Schlüsselboards. Durch die Anschaffung von verschiedenen Sägen und Schleifmaschinen wird diese gemeinnützige Arbeit unterstützt und gefördert.

 

 

 

 

 

Erneut wurden TV-Karten finanziert, um den Jugendlichen und Heranwachsenden in der Freizeit ein vielfältigeres TV-Programm anbieten zu können. Für die Freizeitgestaltung werden wie auch in den vergangenen Jahren Fußbälle, Basketbälle und Tischtenniskellen durch den Förderverein bereitgestellt.