Tag der offenen Tür im Kriminalgericht Moabit 2015
Gestern war es soweit und um 10:00 Uhr öffneten sich die Pforten zum Kriminalgericht Moabit, wo das Publikum schon meterlange Schlangen bildete, um Einlass zu er-halten. Der Förderverein hatte gleich links vom Eingang seinen kleinen Stand eröffnet und präsentierte aktuelle Infobriefe, statistische Daten, eine Broschüre zu den Vereinsleistungen in den letzten 10 Jahren das Konzept der MKT zum Jugendarrest in Berlin und… eine Waffelbäckerei als Anreiz, sich über „Arrest im Kieferngrund“ zu informieren.
Diese „Doppelstrategie“ ging auf. Bis 13:00 Uhr bildeten sich meterlange zweireihige Warteschlangen vor unserem Stand, zum Mittag wurde noch ein zweites Waffeleisen aus dem Bekanntenkreis akquiriert, Papierteller mussten nachgekauft werden, es war mächtig Betrieb beim Förderverein, vor allem Kinder und Jugendliche mit ihren Eltern, welche die gratis angebotenen Waffeln (Puderzucker als Belag war besonders gefragt) mit großem Appetit konsumierten.
Allerdings kamen wegen der Daueraktivität beim Backen Gespräche über den Jugendarrest und den Förderverein am Vormittag etwas kurz. Das verbesserte sich dann am Nachmittag, als die 5 l Waffelteig aufgebraucht waren und kein „Nachschub“ in Sicht war. Einige Sozialeinrichtungen mit Angeboten für Freizeitarbeiten, Jugendrichter, Anwälte und einfach interessiertes Publikum erkundigten sich nach den Zielen und Erfolgen unserer Arbeit, auch wenn sie manchmal zu den Aktivitäten des Vereins dezidiert anderer Meinung waren. Mehrere Beschäftigte und Praktikanten der Jugendarrestanstalt besuchten unseren Stand als Besucher und dabei entwickelten sich interessante, perspektivische Fachgespräche für künftige Aktivitäten wie den nächsten „Tag der offenen Tür“ der JAA und andere Veranstaltungen. Ab 15:00 Uhr wurde es dann insgesamt etwas ruhiger, die Besichtigungen und fiktiven Gerichtsverhandlungen mit Einsatz der Sicherungsdienste sowie einzelne Lesungen waren beendet und die appetitlich und preiswert präsentierten Speisen und Getränke von „Mosaik“, die bei etwas kühlem und zum Nachmittag auch von Regenschauern unterbrochenem Wetter mit Sitzgelegenheiten im Freien angeboten wurden, luden auch nicht zum längeren Verweilen ein. Hier sollte vielleicht an kühlen Herbsttagen auch Aufenthalt im Innern des Gebäudes vorgehalten werden.
Insgesamt war der „Tag der offenen Tür“ im Kriminalgericht aus Sicht des Fördervereins eine gute Gelegenheit, unsere Vereinsarbeit ins Gespräch und vor allem in den Blickpunkt der Fach- und allgemeinen Öffentlichkeit zu rücken (ein kleiner Ausschnitt des rbb-Beitrags in der „Abendschau“ zeigte auch unseren Stand) und wir überlegen uns, dies beim nächsten Mal zu wiederholen.
Dr. Dreher
Eine kleine Auswahl an Bildern finden Sie hier.