Ausflug in die Boulderhalle

Bouldern, das Klettern in Absprunghöhe (ca. 4,5 Meter) ohne Seilsicherung, ist ein Sport, der sowohl den gesamten Körper als auch Gehirn beansprucht. Aufgabe ist es, eine bestimmte markierte Route bis zum obersten Punkt zu klettern. Hierbei muss genau überlegt werden, wie Hände und Füße am besten auf angeschraubte Boulder gesetzt werden, um möglichst kraftsparend das hohe Ziel zu erreichen.

Die ausgewählte Gruppe der 7 Jugendlichen aus der Jugendarrestanstalt Berlin-Brandenburg hat dabei wirklich eine gute Figur gemacht. Fast instinktiv kletterten sie Strecken hinauf und hinunter und merkten wohl gleich, wo sie an ihre Grenzen kamen. Auch konnte sehr gut beobachtet werden, dass viele mit gewecktem Ehrgeiz und hoher Begeisterung an schwer zu knackende Routen gingen und hier mal Erfolge und selbstverständlich auch Misserfolge verbuchten.

Im weit hergeholten Sinn kann Bouldern auch als Metapher für das Leben (besonders außerhalb des Arrests) herangezogen werden. Es geht nicht nur um das Ziel, welches vielleicht gut zu sehen ist, sondern auch darum, sich anzustrengen, zu üben und mit Ausdauer diesem Ziel entgegenzuarbeiten. Dieser Mehrwert scheint für manche der Jugendlichen durchaus erkennbar zu sein.

Natürlich gab es bei diesem Ausflug auch Jugendliche, die nicht nur Erfolge verbuchen und Ausdauer bis zu letzten Sekunde zeigen konnten – aber alleine den Mut, sich diesen Herausforderungen zu stellen, konnten alle Teilnehmenden aufbringen. Erschöpft und mit müden Gliedmaßen wurde der Ausflug mit einem gemeinsamen Besuch eines Döner-Imbiss beendet.